Little India ist tatsächlich ein kleines Stückchen von Indien innerhalb der Metropole Singapore. Hier können Sie die Farben und Töne, den Lifestyle und die Geschäftigkeit des Subkontinents auf engstem Raum erleben. Sie wollen eines der berühmten Henna Tatoos? Wollen sehen wie Wahrsager mit Hilfe eines Papageien die Zukunft voraus sehen? Sie lieben scharfe Currys und Speisen direkt auf einem Bananenblatt serviert? All das können Sie in Little India erleben.
Anzeige
Geschichte
Als Stamford Raffles 1819 nach Singapore aufbrach begleiteten ihn auch 120 indische Helfer und Soldaten. Viele von ihnen ließen sich in der Nähe der heutigen Chinatown nieder. Ende des 19. Jahrhunderts wuchs die Welle der indischen Einwanderer. Die meisten von Ihnen fanden Arbeit im Baugewerbe oder im öffentlichen Dienst. Für den Zustrom der Immigranten in das Gebiet des heutigen Little India waren zwei Punkte maßgeblich: Zum einen die Rinderzucht in der näheren Umgebung und zum anderen der Bau einer Rennbahn im Jahr 1843.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen mehr und mehr Einwanderer aus Madras und Kalkutta nach Singapur und das Gebiet, vor kurzem noch mit Bananen und Obstplantagen bedeckt, entwickelte sich zu einem blühenden Zentrum der indischen Gesellschaft. Seit dieser Zeit ist das Gebiet rund um die Serangoon Road allgemein als Little India bekannt.
Handel
In Little India hat sich bis heute ein buntes Geschäftsleben bewahrt, das noch immer fahrenden Händlern ihren Platz bietet. Die Händler bieten Ihrer Waren in winzigen „5-Foot Way’s“ genannten Läden in den Korridoren der Warenhäuser an. Verpassen Sie auch nicht die Gelegenheit einen der Papageien zu beobachten, mit deren Hilfe die Wahrsager in die Zukunft blicken.
Tekka ist ursprünglich der Stängel von Bambussprösslingen und der Name erinnert an den Bambus, der ursprünglich an den Ufern des Flusses Rochor wuchs. Hier war eigentlich der so genannte Kandang Kerbau, also der Rindermarkt beheimatet. Die Rinderställe sind heute verschwunden und an dieser Stelle entstand das Tekka-Center. Der Name Kandan Kerbau, kurz KK-Mark genannt, blieb erhalten. Heute quillt der KK-Market über mit Obst-, Gemüse-, Fisch- und Fleischständen. Hier können Sie die fliegenden Händler beobachten, die bereits in der früh ihr Obst verkaufen. An einem Ende des KK-Markts finden Sie die Hausierer, die hier die typisch singapurianischen Hausiererwaren feilbieten. Begeben Sie sich in die oberen Stockwerke; hier haben zahlreiche Textilstände sowie die Geschäfte der Metallhandwerker und der Antiquitätenhändler ihre Heimat gefunden.
In der Serangoon Road treffen Sie auf eine Vielzahl von Juwelieren und Goldschmieden, die hier Schmuck im traditionellen indischen Design anbieten. Viele der hier ansässigen Händler sind Inder, die ihre Schmuckstücke auch heute noch nach alten indischen Vorlagen anfertigen, aber auch hier haben die chinesischen Kaufleute mehr und mehr die Geschäftswelt erobert. Hier können Sie auch die bekannten Navarethinam Ringe bestaunen und erwerben. Die Ringe sind mit neun verschiedenen Edelsteinen besetzt, welche die sichtbaren Planeten einschließlich Sonne und Mond repräsentieren. Auch die im Uhrzeigersinn gedrehten Ohrringe, Symbol für das Gute in der indischen Mythologie, sind hier zu finden. Ein weiterer Glücksbringer ist Elefantenhaar, das hier in Goldringe eingearbeitet wird.
Die heute als Little India Arkaden bekannten Geschäftshäuser wurden 1982 restauriert und wurden zu einem Einkaufsparadies in Little India. Hier finden Sie „Handlooms“ ein Sari-Geschäft, das von der indischen Regierung unterstützt wird. Ein traditioneller Sari besteht aus einer einzigen, ca. 1 Meter breiten und 5½ Meter langen Stoffbahn, die um den Körper gewickelt wird. Dazu wird eine kurze Choli genannte Bluse getragen. Die teureren Sari-Stoffe sind mit Gold- und Silberfäden durchwebt. Versäumen Sie nicht die traditionellen indischen Süßigkeiten zu probieren, die hier aller Orten angeboten werden. Wenn Sie an einem Henna Tatoo interessiert sind finden sie hier die wahren Meister dieser alten indischen Kunst. Ein schönes Mitbringsel sind die zum Teil kunstvoll verpackten Gewürze der indischen Händler, alle hergestellt nach alten Familienrezepten. Der indischen Kultur ist auch ein Flecken in den Arkaden gewidmet. Hier können sie die Bedeutung des roten Punkts erfahren, den indische Frauen auf ihrer Stirn tragen oder Sie lernen warum indische Kinder Fußringe tragen.
Die Campbell Lane ist nach dem schottischen Feldmarschall Campbell Baron Clyde benannt, der 1857 den indischen Aufstand niederschlug. Ursprünglich war hier der Schlachthof beheimatet. Da die Kuh im Hinduismus heilig ist wurden deshalb hauptsächlich indische Muslime beschäftigt. Sie finden hier die Geschäfte von Instrumentenbauern, Tischlern. Besonders schöne Intarsienarbeiten aus Rosenholz und verschiedenen anderen Hölzern werden hier hergestellt.
Überall in Little India treffen Sie auf Blumengeschäfte, die Girlanden und Ketten aus Blüten, aber auch frische Blumen anbieten. Blüten gelten in der indischen Tradition als Symbol des Reichtums. Besonders die Blüte der Glückseeligkeit, der Jasmin ist allerorten zu finden. Die beherrschenden Farben sind Rot, Gelb und Weiß und stehen für Liebe, Frieden und Reinheit. An Feiertagen werden die Tempel und Götterbilder mit aufwendigem Blütenschmuck versehen und auch die Wohnungen der Gläubigen werden mit den farbenfrohen Blüten geschmückt.
Moscheen & Tempel
In der Perak Road liegt eines das nationalen Wahrzeichen Singapurs, die Abduhl Gaffor Moschee. Die ursprünglich 1859 von Abduhl Gaffor aus Holz errichtete Moschee wurde 1910 in Stein neu aufgebaut und ist das spirituelle Zentrum der indisch-muslimischen Minderheit. Der Zutritt ist nur Gläubigen gestattet.
Der Sri Veeramakalia Tempel wurde 1881 von bengalischen Arbeitern errichtet und ist der Göttin Kali, einer Gattin Shivas, geweiht. Sie ist die Göttin der Kraft und der Name Veeramakaliamman bedeutet „Kali die Mutige“. Dienstags und Freitags sind die Straßen rund um den Tempel voller Gläubiger, die hier ihre Gebete verrichten. Der Altar zeigt eine Statue von Kalis flankiert von Ihren Söhnen Ganesch und Murogan. Neben dem Sri Veeramakalia Tempel verdienen noch der Sri Srinvias Perumal und der Sakya Muni Buddha Tempel besondere Beachtung. In letzterem können Sie eine rund 17 Meter lange und 300 Tonnen schwere Buddhastatue bewundern, die von Szenen aus dem Leben Buddhas umgeben ist.
Gastronomie
Die indische Küche ist für ihre Qualität und ihre zahlreichen Varianten bekannt. In Little India werden Sie zahllose Restaurants finden, die diesen Anspruch unterstreichen. Verschiedene Currygerichte mit Reis, Bananen und andere Spezialitäten werden ihren Gaumen verwöhnen. Traditionell werden die Speisen mit der rechten Hand gegessen, aber niemand wird Ihnen böse sein, wenn Sie nach einer Gabel fragen. Neben der bekannten indischen Küche können sie hier auch die weniger bekannten Gerichte der muslimischen Inder genießen.
Hotels
Eine Auswahl an Hotels in Singapore rund um den lebhaften Stadtteil Little India haben wir hier für Sie zusammengestellt.